ß-Amylase

ß-Amylase    4--Glucan-Maltohydrolase


ß-Amylase  (EC 3.2.1.2)


Hydrolyse von Amylose und Amylopektin


β-Amylasen spalten vom reduzierenden Ende her schrittweise Maltoseeinheiten ab. An den Verzweigungspunkten, den ꭤ-1,6-glycosidischen Bindungen bleibt die enzymatische Reaktion stehen. Amylose – die lineare Stärke – kann vollständig in Maltose hydrolysiert werden; Amylopektin wird nur partiell abgebaut (Grenzdextrine). Die kleinste für die Hydrolyse akzeptierte Einheit ist die Maltotetraose. 

Anwendungsbereiche von β-Amylasen


Die β-Amylasen aus Sojabohnen und aus Bacillus licheniformis (Tabelle) sind expliziert nur für die Stärkeverzuckerung und Gewinnung von Maltose-Sirup ausgewiesen. In speziellen Fällen werden sie gemeinsam mit ► Pullulanasen zur Darstellung von Maltose-Sirupen mit einem hohen Anteil von Maltose eingesetzt. Maltose-Sirupe zeichnen sich durch milde Süßkraft und ein ansprechendes Mundgefühl aus (Eiscreme).

 

β-Amylasen werden auch bei der Verarbeitung von Back- und Teigwahren (Nudeln, Spagetti, Spätzle…) verwendet und dienen de Teiglockerung und des Teigtriebs.

 

β-Amylasen werden oft in der Herstellung von Getränken auf Getreidebasis in Brauereien* und Brennereien (Maische) eingesetzt. Hierdurch werden Hefen rasch Maltose zur Verstoffwechselung für den Gärungsprozess zur Verfügung gestellt.

 

       *  Beim Bierbrauen nach dem deutschen Reinheitsgebot dürfen keine exogenen Enzyme eingesetzt

            werden.


EU-Kommission und EFSA-Bewertung


Für β-Amylasen liegen bei der Kommission 5 Anträge auf Eintragung in die Unionsliste vor. Bis auf das Lebensmittelenzyme aus B. flexus wurde diese bereits von der EFSA hinsichtlich ihrer Sicherheit bewertet. 

 ► EU Commission (2016): Food enzyme applications submitted to the Commission within the legal deadline (from 11 September 2011 to 11 March 2015)


 ► EU Commission (2020): Register of food enzymes to be considered for inclusion the union list


Share by: